Wenn Reste des Reflexes über die natürliche Zeit hinaus erhalten bleiben, bedeutet dies, dass das Kind ständig durch Kopfdrehungen ausgelöste unerwünschte Bewegungen vor allem der Arme unterdrücken und ausgleichen muss.
Sitzt das Kind nun am Tisch und soll etwas schreiben, so dreht es den Kopf zur Schreibhand. Der Arm hat dadurch die Tendenz sich zu strecken, die Hand möchte sich öffnen. Sie muss mit Anstrengung in der richtigen Position gehalten werden. Dies führt zu einer Verkrampfung. Das Kind schreibt mit übermäßigem Druck, hat eine schlechte Handschrift.
Schreibt das Kind ohne Linien, so fallen die Zeilen durch die Strecktendez des Armes rechts ab. Da schon die korrekte Stifthaltung Anstrengung erfordert und viel Aufmerksamkeit bindet, haben die Kinder (aber auch Erwachsene, bei denen noch Reste des ATNR vorhanden sind) Probleme, Gedanken zu Papier zu bringen. Ihre mündlichen Leistungen sind oft wesentlich besser als die schriftlichen.
Eng verknüpft mit dem ATNR ist die horizontale Augenbewegung. Eine gleichmäßige, geschmeidige Augenbewegung ist bei Restreaktionen des ATNR oft nicht möglich, sondern es sind häufig Sprünge zu beobachten. Das Bild verschwimmt oder springt vor und zurück. Dadurch ist das Lesen und Schreiben sehr beschwerlich. Die Sprünge führen zum Vertauschen und Auslassen von Buchstaben und Silben.